Wenn man sich vornimmt, im Alltag nachhaltiger zu leben, stellt sich einem direkt die erste Hürde in den Weg: Wo fange ich an?
Wir wollen euch den Einstieg erleichtern und sagen: am besten im Einkauf. Denn, mit einem nachhaltigeren – sprich frischeren, regionaleren und verpackungsfreieren – Einkauf, kann man dann die nachhaltige Küche, das Bad und den Haushalt angehen.
Der nachhaltige Einkauf fängt dabei zu Hause an: Macht euch eine Einkaufsliste, um nur die Dinge zu kaufen, die ihr wirklich braucht und so Verschwendung vorzubeugen. Auch ganz wichtig: Denkt an Stoffbeutel, Kisten oder Ähnliches, damit ihr keine Tüten kaufen müsst.
Dann geht’s in den Supermarkt – erstmal egal in welchen. Nachhaltiger einkaufen könnt ihr in allen Läden, indem ihr darauf achtet, was ihr kauft.
Achtet beispielsweise bei der Wahl eurer Lebensmittel darauf, dass sie Bio sind: So stellt ihr sicher, dass bei der Herstellung keine Gifte und Spritzmittel verwendet wurden, die dabei die Umwelt belasten.
Joghurt, sowie mittlerweile auch Milch, Nüsse und andere verpackte Nahrungsmittel, könnt ihr statt in Plastikbechern in Pfandgläsern kaufen. Diese bringt ihr dann entweder nach Konsum wieder zurück, oder nutzt sie für die Vorräte in eurer Küche!
Wenn es um Getränke geht, wird die Frage der Nachhaltigkeit etwas knifflig: Einweg, Mehrweg, Plastik, Glas oder Tetrapack?
Keine dieser Möglichkeiten bietet eine wirklich zufriedenstellende Alternative, da bei allen im Endeffekt Müll anfällt. Aber: Mehrweg-Glasflaschen werden am häufigsten wiederverwendet und sind damit die nachhaltigere Variante. Wenn es euch jedoch möglich ist, dann verzichtet ganz auf den Flaschenkauf, indem ihr beispielsweise Leitungswasser und frischen Saft trinkt.
Frischeprodukte wie Käse, Fleisch, Wurst und Brot sind am nachhaltigsten von den Frischetheken bzw. den Bäckern, da hier keine oder weniger Plastikverpackung verwendet wird, oft regionale Produkte angeboten werden und die Waren meistens sogar länger haltbar sind, als die abgepackten Varianten.
Verzichtet auf To-Go-Produkte und Fertiggerichte, die mit zu viel Plastik verpackt sind – und dazu meist noch teurer als frische Produkte.
Kauft stattdessen frisches Obst und Gemüse und zaubert euch selbst die Mahlzeiten. Dabei ist es wichtig darauf zu achten, dass die Waren nicht noch in Plastik verpackt sind. Obst und Gemüse sollte schließlich sowieso vor dem Verzehr gewaschen werden, da muss es vorher nicht eingepackt sein.
Solltet ihr in euren Discountern keine unverpackten Produkte finden, dann stattet doch einfach eurem örtlichen Wochenmarkt einen Besuch ab! So unterstützt ihr regionale Bauern und Unternehmen und kauft automatisch saisonal ein.
Denn ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit ist es auch, saisonale Lebensmittel zu kaufen. Diese haben nämlich einen geringeren CO2-Fußabdruck, da bei kürzeren Transportwegen weniger Emissionen entstehen, und man unterstützt keine Rodung von Regenwäldern und Wasserverschwendung in wasserarmen Gegenden der Welt.
Durch diese kleinen, aber wichtigen Schritte macht ihr euren Einkauf in den herkömmlichen Supermärkten nachhaltiger. Soll es aber komplett unverpackt sein, schlagen wir euch den Besuch eines Unverpackt-Ladens vor.
In den immer mehr werdenden Unverpackt-Läden bringt ihr eure eigenen Behälter mit, oder kauft bzw. leiht euch welche im Laden, und befüllt diese mit den Produkten aus den großen Spendern, die auch “Bulk Bins” genannt werden. In den Bulk Bins findet ihr Alles von Nudeln, Reis, Linsen, Gewürzen und Kräutern bis hin zu Shampoo, Spül- und Waschmittel und vieles mehr. Die Vorteile sind offensichtlich: Es fällt keine Verpackung an und ihr könnt euch die Menge, die ihr haben wollt, genau aussuchen und so keine Lebensmittel verschwenden.
Das Gerücht, Unverpackt-Läden würden die Waren ja auch in Plastik erhalten und dann nur im Laden auspacken, stimmt übrigens nicht: Die Lebensmittel werden von lokalen Bauern und Unternehmen unverpackt oder mit wiederverwendbarer Verpackung angeliefert. Auch bei der Lieferung von Haushaltswaren wird darauf geachtet, dass die Produkte möglichst unverpackt und klimaneutral verschickt werden. Die Richtlinien dazu stellt in Deutschland der Verband der Unverpackt-Läden.
Falls ihr keinen Unverpackt-Laden in der Nähe habt, gibt es mittlerweile auch plastikfreie Onlineshops, die ihre Ware CO2-neutral und mit möglichst wenig, recycelter und recyclebarer Verpackung versenden. Eine Liste dieser findet ihr bei Utopia.
Über diese verschiedenen Möglichkeiten gelangt ihr an nachhaltige Produkte, die es jetzt einfacher machen, die Nachhaltigkeit auch zu Hause anzugehen! Dazu folgen bald Beiträge in unserem Blog!